Vom Staatszerfall Jugoslawiens zum EU-Engagement auf dem Westbalkan: 20 Jahre Konflikt- und Krisenmanagement mitten in Europa
In: Wege und Irrwege des Krisenmanagements: von Afghanistan bis Südsudan, S. 159-191
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In: Wege und Irrwege des Krisenmanagements: von Afghanistan bis Südsudan, S. 159-191
In: Europas Sicherheitsarchitektur im Wandel, S. 557-568
"Der kroatische EU-Beitritt unterstreicht die Glaubwürdigkeit der EU-Konsolidierungspolitik gegenüber dem Westbalkan. Für die anderen Länder der Region wird die EU-Mitgliedschaft aber erst in einer mittel- bis langfristigen zeitlichen Perspektive realisierbar werden. Unvollendete Staatenbildungsprozesse, fragile Staatlichkeit, teilweise ethno-nationale Konfliktbeziehungen, autoritäre politische Tendenzen und ökonomische Strukturprobleme konterkarieren noch immer die 'Europäisierungsstrategie' der EU gegenüber dem Westbalkan. Während im komplexen Kosovo-Dialog zwischen Belgrad und Prishtina/ Pristina zuletzt eine positive Dynamik zu erkennen war, lassen die bosnisch-herzegowinischen Politiker Leadership vermissen. Angesichts noch nicht konsolidierter politischer Beziehungen im Kosovo und in Bosnien und Herzegowina sind zivile und militärische Friedensmissionen in diesen Ländern weiterhin sinnvoll und notwendig." (Autorenreferat)
In: Chancen und Grenzen europäischer militärischer Integration, S. 215-225
"Aus serbischer Sicht umstrittene Urteile des internationalen Kriegsverbrechertribunals haben zu einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen Belgrad und Zagreb geführt. Dies zeigt, wie zerbrechlich die regionale Kooperation auf dem Westbalkan noch immer ist. Die Konsolidierungs- und Staatsbildungsprozesse in Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo stehen in der Region nach wie vor im Mittelpunkt von EU-Maßnahmen zur Unterstützung des Stabilisierungsprozesses. Während im Dialog zwischen Belgrad und Prishtina/ Prigtina 2012 Fortschritte konstatiert werden konnten, behindern divergierende Staatskonzeptionen der bosnisch-herzegowinischen Politiker die notwendigen Reformprozesse in diesem Land. Sowohl in Bosnien und Herzegowina als auch im Kosovo ist die Präsenz internationaler Friedenstruppen als Sicherheitsnetz nach wie vor erforderlich. Im Hinblick auf die langjährige Blockade Mazedoniens im EU- und NATO-Integrationsprozess im Kontext des Namensdisputs mit Griechenland erscheinen zusätzliche EU-Initiativen zur Beendigung dieses Konflikts als sinnvoll." (Autorenreferat)
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 60, Heft 1, S. 146-147
ISSN: 0722-480X
In: Globale Herausforderungen - globale Antworten: eine wissenschaftliche Publikation des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, S. 345-355
"In den vergangenen 15 Jahren konnten internationale Akteure in den Postkriegs-Gebieten auf dem Westbalkan viele nützliche Erfahrungen bei der Friedensunterstützung sammeln. Aus den internationalen Beiträgen zum Statebuilding in Bosnien und Herzegowina und im Kosovo können vor allem folgende Lehren gezogen werden: Ein rechtsstaatlicher Rahmen ist die Voraussetzung für die Einleitung demokratischer Prozesse. Bei 'Local Ownership' handelt es sich um ein grundsätzlich sinnvolles Prinzip. Es sollte allerdings nicht dazu führen, dass in kritischen Phasen auf den Einsatz der Protektoratsvollmachten gegen destruktive Akteure gänzlich verzichtet wird. Die Vermittlung demokratischer, rechtsstaatlicher und menschenrechtlicher Standards kann nur durch eine Vorbildwirkung der Interventionskräfte gelingen. Eine unklare Arbeitsteilung und eine fehlende gemeinsame Strategie - wie derzeit im Kosovo - erschweren sinnvolle Beiträge internationaler Akteure. Mit der Heranführungsstrategie der EU werden gemeinsame Standards und die Kooperation in der Region gefördert, allerdings nicht automatisch alle Konflikte gelöst. Die Erfahrungen in Bosnien und Herzegowina und im Kosovo unmittelbar nach Kriegsende haben gezeigt, dass neben der militärischen auch eine ausreichende Präsenz internationaler Polizeikräfte notwendig ist, um ein sehr breites Spektrum an Sicherheitsaufgaben erfüllen zu können. Wie die Konfliktentwicklung in Mazedonien demonstriert, erfordert Prävention, um nachhaltig zu wirken, eine langfristige Unterstützung von internationaler Seite." (Autorenreferat)
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 56, Heft 4, S. 614-615
ISSN: 0722-480X
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 56, Heft 3, S. 429-434
ISSN: 0722-480X
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 56, Heft 3, S. 429-434
ISSN: 0722-480X
Croatia's policy with regard to Kosovo is mainly influenced by three factors: the political primacy of EU integration; the wish to maintain stable Croatian-Serbian relations both within Croatia and on the interstate level; and finally, the exploitation of relations between Croats and Kosovo Albanians which, since the Yugoslav wars of succession, have traditionally been good. As this article puts forth, the first factor has remained Croatia's top priority, and its primacy has not been seriously challenged. As for the second factor, concessions to Serbia took the form of postponing decisions on agreements and the implementation of certain policies, as well as through a yet somewhat only small scale activation of Croatian-Kosovar relations. The networks of the sizeable population of Kosovo-Albanians within Croatia will be able to serve the aim of expanding the economic ties between the two countries. Adapted from the source document.
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 54, Heft 2, S. 296-298
ISSN: 0722-480X
In: Internationales Konfliktmanagement im Fokus. Kosovo, Moldova und Afghanistan im kritischen Vergleich., S. 79-137
Der historische Verlauf der serbisch-albanischen Beziehungen von 1912 bis heute wird in fünf Stadien dargestellt. Es wird auf Ziele und Mittel der lokalen Akteure Serbien, Mazedonien und Albanien eingegangen. Das militärische Konfliktmanagement der KFOR und die Beziehungen zwischen lokalen und internationale Akteuren wird herausgearbeitet. Insgesamt zeigt die bisherige Bilanz der UNMIK beim Aufbau der Kosovo-Institutionen und bei ihren Maßnahmen zur Förderung der Demokratie, dass im Sinne eines Statebuilding von außen in einem Konfliktgebiet relativ rasch die bürokratischen Voraussetzungen für Demokratie geschaffen werden können. Es benötigt aber sehr viel mehr Zeit, diese Institutionen auch mit demokratischem Geist zu erfüllen, vor allem dann, wenn wie im Falle des Kosovo die persönliche Sicherheit kritischer Bürger nicht garantiert ist. Das Kosovo ist aber noch weit davon entfernt, eine pluralistische Gesellschaft mit demokratischen Grundwerten zu sein. Die Unklarheit über die politische Zukunft hat die Homogenisierung der Kosovo-albanischen und der Kosovo-serbischen Gesellschaft verfestigt, kritische Stimmen zum nationalistischen Diskurs sind eindeutig in der Minderzahl. Zur ethnischen Polarisierung kommen die sehr großen ökonomischen Probleme des Kosovo, die sich teilweise ebenfalls auf den ungeklärten Kosovostatus zurückführen lassen - zumindest was die ausbleibenden ausländischen Direktinvestitionen betrifft. Ihre bisher größten Erfolge hatte die UNMIK beim Aufbau der Kosovo-Institutionen und bei der Polizeiausbildung, die von der OSZE sehr professionell durchgeführt wird. Die Schwachstellen liegen eindeutig im ökonomischen Bereich und bei der fehlenden Integration der serbischen Volksgruppe in das "UNMIK-Kosovo". Geht man nach den Empfehlungen renommierter Think Tanks, ist die sinnvollste und wahrscheinlichste Option für die Lösung der Statusfrage die "konditionelle Unabhängigkeit" für das Kosovo nach einem mehrstufigen Plan, wie er insbesondere von der so genannten Balkankommission im April 2005 beschrieben wurde. Da das Kernelement des Konzepts der konditionellen Unabhängigkeit die Integration des Kosovo und Serbiens in die EU ist und die formale Unabhängigkeit des Kosovo, die dann an Bedeutung verlieren würde, erst mit der "EU-Reife" vorgesehen ist, wird sich diese Option wahrscheinlich als bevorzugte Option zumindest innerhalb der EU durchsetzen. Die EU müsste in diesem Fall natürlich eine stärkere politische Rolle im Kosovo-Friedensprozess übernehmen. (LO). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1912 bis 2006.
In: Internationales Konfliktmanagement im Fokus: Kosovo, Moldova und Afghanistan im kritischen Vergleich, S. 79-137
Der historische Verlauf der serbisch-albanischen Beziehungen von 1912 bis heute wird in fünf Stadien dargestellt. Es wird auf Ziele und Mittel der lokalen Akteure Serbien, Mazedonien und Albanien eingegangen. Das militärische Konfliktmanagement der KFOR und die Beziehungen zwischen lokalen und internationale Akteuren wird herausgearbeitet. Insgesamt zeigt die bisherige Bilanz der UNMIK beim Aufbau der Kosovo-Institutionen und bei ihren Maßnahmen zur Förderung der Demokratie, dass im Sinne eines Statebuilding von außen in einem Konfliktgebiet relativ rasch die bürokratischen Voraussetzungen für Demokratie geschaffen werden können. Es benötigt aber sehr viel mehr Zeit, diese Institutionen auch mit demokratischem Geist zu erfüllen, vor allem dann, wenn wie im Falle des Kosovo die persönliche Sicherheit kritischer Bürger nicht garantiert ist. Das Kosovo ist aber noch weit davon entfernt, eine pluralistische Gesellschaft mit demokratischen Grundwerten zu sein. Die Unklarheit über die politische Zukunft hat die Homogenisierung der Kosovo-albanischen und der Kosovo-serbischen Gesellschaft verfestigt, kritische Stimmen zum nationalistischen Diskurs sind eindeutig in der Minderzahl. Zur ethnischen Polarisierung kommen die sehr großen ökonomischen Probleme des Kosovo, die sich teilweise ebenfalls auf den ungeklärten Kosovostatus zurückführen lassen - zumindest was die ausbleibenden ausländischen Direktinvestitionen betrifft. Ihre bisher größten Erfolge hatte die UNMIK beim Aufbau der Kosovo-Institutionen und bei der Polizeiausbildung, die von der OSZE sehr professionell durchgeführt wird. Die Schwachstellen liegen eindeutig im ökonomischen Bereich und bei der fehlenden Integration der serbischen Volksgruppe in das "UNMIK-Kosovo". Geht man nach den Empfehlungen renommierter Think Tanks, ist die sinnvollste und wahrscheinlichste Option für die Lösung der Statusfrage die "konditionelle Unabhängigkeit" für das Kosovo nach einem mehrstufigen Plan, wie er insbesondere von der so genannten Balkankommission im April 2005 beschrieben wurde. Da das Kernelement des Konzepts der konditionellen Unabhängigkeit die Integration des Kosovo und Serbiens in die EU ist und die formale Unabhängigkeit des Kosovo, die dann an Bedeutung verlieren würde, erst mit der "EU-Reife" vorgesehen ist, wird sich diese Option wahrscheinlich als bevorzugte Option zumindest innerhalb der EU durchsetzen. Die EU müsste in diesem Fall natürlich eine stärkere politische Rolle im Kosovo-Friedensprozess übernehmen. (LO)
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 52, Heft 4/6, S. 167-183
ISSN: 0722-480X
International Criminal Tribunal for the Former Yugoslavia (ICTY). Examines the impact of ICTY on the stabilization process in the western Balkans; focus on institutional reforms in Serbia, Croatia, Bosnia-Herzegovina, and Kosovo.
In: Südost-Europa: journal of politics and society, Band 52, Heft 4-6, S. 167-183
ISSN: 0722-480X
World Affairs Online
In: Wege und Irrwege des Krisenmanagements: von Afghanistan bis Südsudan, S. 225-231
In: Study Group information
World Affairs Online